....leider zu spät, denn eben hab ich erst gesehen, dass der Einsendeschluss bereits um 17.59 statt wie von mir gedacht um 0 Uhr war.
Nun ja, trotzdem möchte ich diese spannende Aufgabe natürlich nachholen:
Zu diesem Thema fällt mir einiges ein, allerdings bin ich da auch recht emotional, daher ist es nicht so leicht, alles in Worte zu fassen, doch ich werde es versuchen.
Die Schwangerschaft
Beim Großen: Mein Mann und ich waren gerade in der Endphase des Studiums, arbeiteten an der Magisterarbeit und dachten uns, dass es ja eigentlich ganz gut passen würde, vielleicht direkt nach dem Studium ein Baby zu bekommen - und so ließen wir es "darauf ankommen", wie man so schön sagt. Tja, nach zwei Monaten hielt ich dann auch schon den positiven Schwangerschaftstest in meinen zitternden Händen.
Die Freude war groß, auch wenn ich mich erst daran gewöhnen musste, darauf jetzt nicht mit einem Glas Prosecco anstoßen zu können ;) Auch unsere Eltern reagierten erstaunlich positiv. Natürlich gab es auch Sorgen, wie wir das schaffen würden, wie das Leben zu 3. wohl wird, ob es überhaupt noch Zweisamkeit geben würde, ob wir nicht überhaupt noch zu jung zu allem sind..doch ich denke, das ist normal und tritt wahrscheinlich unabhängig von der jeweiligen Lebensphase auf.
Ca. zwei Wochen nach dem Test fuhren wir für 10 Tage auf einen Campingplatz. Nicht zum Vergnügen, sondern für die Magisterarbeit. Feldbeobachtung. Und ich kann euch sagen - beginnende Morgenübelkeit auf Zeltplatztoiletten und Großküchenessen, wenn einem schon von jedem kleinen Geruch ko***-übel wird - das war keine schöne Zeit!
Die Übelkeit sollte auch die nächsten Wochen bleiben, ich konnte kaum etwas bei mir behalten und nahm auch erstmal ordentlich ab. Doch dem Baby ging es gut und ich habe die Zeit irgendwie überstanden.
Der Rest der Schwangerschaft verlief dann ohne irgendwelche Komplikationen. Mein Bauch wuchs und wuchs und ich hatte wirklich Bedenken, ob ich zu den schriftlichen Prüfungen überhaupt noch unter den Hörsaal-Klapptisch passen würde :-D
Beim Kleinen: Trotz zwei negativer Tests war ich mir soooo sicher schwanger zu sein, dass ich dann nach einigen Wochen doch nochmal getestet habe. Und diesmal waren zwei Striche da! Ich weiß noch, wie ich im Bad auf und abgehüpft bin und mich der Große, der damals ja noch relativ klein war, zunächst entgeistert angeschaut hat, sich dann aber einfach mitgefreut hat!
Die Sorgen, wie alles mit zwei Kleinen klappen würde, haben sich im Laufe der Zeit natürlich entwickelt, aber am Anfang haben wir uns alle einfach wahnsinnig gefreut. Leider ließ auch dieses Mal die Übelkeit nicht lange auf sich warten. Windeln konnte ich teilweise nur mit einer Geruchsschutzmaske wechseln! Dieses Mal hielt sie sogar 16 Wochen an...
Alles verlief wieder relativ komplikationslos, ich hatte nur ab dem ca. 7. Monat immer wieder schon Übungswehen, die ich recht deutlich gespürt habe, aber diese haben glücklichweise nichts bewirkt.
Insgesamt habe ich mich in dieser Schwangerschaft sehr wohl gefühlt, obwohl es natürlich mit Kleinkind schon auch anstrengend war. Doch ich hatte einen tollen Frauenarzt und super Hebammen und habe einen Yoga Kurs gemacht, dieser hat mir sehr gut getan, da es endlich mal eine Stunde gab, in der ich mich ganz auf den Bauchzwerg konzentrieren konnte.
Die Geburt
Beim Großen war ich 4 Tage über dem Termin, als ich abends immer wieder ein Ziehen im Rücken bemerkte. Es war nicht wirklich schmerzhaft und die Abstände wurden mal kürzer, dann wieder länger, also blieben wir noch zuhause und ich schlief in der Nacht auch ganz normal. Am Morgen hatte ich sowieso einen Vorsorgetermin bei der Hebamme. Sie meinte, sie würde gern mal nach dem Muttermund schauen - und dabei schaute sie mich dann recht entsetzt an. Schon 7 cm geöffnet! Also ab in die Klinik!
Ich freute mich sehr, dass ich schon so viel geschafft hatte. Doch die Freude hielt nicht lange, denn in der KLinik angekommen, wurde nach einem Ultraschall sofort gefragt, ob ich nicht vielleicht einen Kaiserschnitt möchte, weil das Kind ja "so groß" sei. Wollte ich aber nicht! Trotzdem hieß es, ich bekomme gleich eine PDA (obwohl ich keine Schmerzen hatte!), damit sie im Falle eines Falles hochgespritzt werden kann. Von da an sollte ich dann fast nur noch liegen, war verkabelt und wartete...doch die Wehen blieben nun aus. Also kam der Wehentropf, der immer weiter hoch gestellt wurde, die PDA wurde dann reduziert. So hatte ich quasi von 0 auf 100 starke Wehentrop-Wehen, mit gerade mal 1-minütiger Pause. Doch es tat sich nichts, es verging Stunde um Stunde. Gegen 22 Uhr war dann Schichtwechsel und die neue Hebamme entschied, dass es keinen Sinn mehr hat. Also doch ein Kaiserschnitt :-( Doch in dieser Situation war ich ihr dankbar dafür, für mich entschieden zu haben, denn ich konnte gar nichts mehr.
Der Kaiserschnitt verlief recht schnell und ich bekam irgendwie alles nur halb mit. Doch irgendwann hörte ich ein Baby schreien und brauchte einige Momente, um zu realisieren, dass das mein Baby war! Unser Sohn wurde um 23.13 geboren, mit 3920 gr und 54 cm, war wunderschön und kam erstmal zum Papa. Diesem trug ich noch auf, nun die Namenswahl zu vollbringen, denn wir schwankten noch immer zwischen zweien.
Die Zeit danach war sehr anstrengend, die Krankenhaushektik bekam uns allen gar nicht gut und ich hatte noch recht starke Schmerzen. Unser Sohn bekam in der Klinik noch Schnuller und Flasche, obwohl wir das nicht wollten. Das Stillen klappte unter diesen Umständen natürlich nicht sonderlich gut. Nach 4 Tage bin ich dann auf eigenes Risiko nachhause.
Beim Kleinen sollte alles ganz anders werden, ich wollte nicht mehr in die Klinik. Ich fand zum Glück auf Empfehlung gleich einen Frauenarzt, der mich in meinem Wunsch nach einer Hausgeburt voll unterstützte und mir auch die passenden Hebammen dafür nannte. So hatte ich fast die komplette Vorsorge im Geburtshaus und fühlte mich dort sehr wohl. Ich freute mich sehr auf die GEburt. Ich redete immer mit dem Bauchzwerg und sagte ihm, er solle bitte auf jeden Fall bis zur beginnenden Rufbereitschaft der Hebammen warten, damit wir unsere Hausgeburt bekommen.
Tja, das Söhnchen war sehr brav! Denn just an diesem Tag begannen die Wehen! ALso 3 Wochen vor dem errechneten Termin. Doch auch wenn es schmerzhaft war, so konnte ich den Tag mit dem Sohn noch relativ normal verbringen und hörte immer wieder "wenn du dir nicht sicher bist, dann geht es wohl auch noch nicht los". Also wartete ich ab. Ich weiß noch, dass ich in dieser NAcht mit der Uhr in der Hand schlief, bei jeder Wehe aufgewacht bin und die Abstände registriert habe, dannn aber immer gleich weiter geschlafen habe!
Am nächsten Morgen war dann kaum noch etwas zu spüren, so machten wir uns auf den Weg, um noch die nötigen Sachen für die Hausgeburt zu besorgen, damit wir dann auch alles da haben, wenn es "richtig" losgeht. Abends wurde es dann wieder stärker und regelmäßiger. Mein MAnn telefonierte mit meiner Schwägerin, diese sagte, er solle sofort die Hebamme anrufen. Ich wollte nicht richtig, wohl weil ich auch noch nicht glauben wollte, dass es wirklich schon los geht. Ich musste doch erst noch alles für den Kleinen herrichten! Doch sicherheitshalber riefen wir an. Gegen 19.30 war meine Hebamme dann da. Und der Muttermund - wie beim Großen - schon bei 7cm! Es ging dann alles sehr schnell. Ich ging noch den Klinikkoffer packen, Babyklamotten raussuchen und war dieses Mal sehr aktiv, das tat mir gut. Die Wehen wurden dann auch schnell regelmäßiger und stärker, doch ich hielt sie in meinem "Wehen-Seil" hängend gut aus. Irgendwann kam eine Phase, in der ich nicht mehr wollte, mir war heiß und übel und ich wollte am liebsten die Zeit zurück drehen. Also rief meine Hebamme ihre Unterstützung an, damit diese zum Schluss dazu kommt, denn sie war sicher, dass das Baby nun bald kommt.
Ich hatte dann rasch starke Presswehen und die zweite Hebamme war gerade noch rechtzeitig da! Unser zweiter Sohn wurde um 23.47 Uhr geboren, mit 3220 gr und 52 cm. Ich konnte es nicht erwarten, ihn gleich auf den Bauch gelegt zu bekommen, so wie ich mir das immer erträumt hatte. Und das Söhnchen fing auch gleich an, kräftig zu nuckeln :-) Den Namen hatten wir auch dieses Mal noch nicht fest, jetzt durfte ich entscheiden.
Leider konnten wir nicht einfach liegen bleiben, da ich aufgrund meiner Geburtsverletzungen in die Klinik musste, zum Nähen. Das war wieder keine schöne Krankenhauserfahrung, ich durfte mich vom Arzt fast beschimpfen lassen, weil ich gleich wieder nachhause wollte. Doch am Morgen gegen 7 Uhr durfte ich - mal wieder auf eigenes Risiko - gehen. Das Söhnchen und ich verzogen uns daheim erstmal ins Bett und schliefen und schliefen und schliefen. Es tat so gut, im eigenen Bett zu sein!
Die Babyzeit
Der Sohn war ein sehr unruhiges Baby, zumindest sobald der Körperkontakt abbrach. Er brauchte ewig beim Stillen und da ich zwischendurch auch immer noch abpumpem musste, tat ich die ersten Wochen eigentlich nichts anderes. Er schlief auch nicht besonders viel und wenn nur auf dem Arm. Aber mein Mann und ich waren ja beide zuhause und so konnten wir uns anfangs beide ganz um ihn kümmern.
Mir ging es nach dem Kaiserschnitt physisch und psychisch nicht gut, aber zusammen haben wir alles geschafft. Unser Sohn blieb zwar sehr anhänglich, entwickelte sich aber auch zum kleinen Sonnenschein und insgesamt war es doch eine schöne Babyzeit, die wir glücklicherweise zu dritt genießen konnten.
Das Söhnchen war anfangs ganz anders. Eigentlich schlief es nur. Eingekuschelt in seine Decke, auf dem Arm, in seiner Hängematte, egal wo. Es schlief sogar alleine im Bett ein! Er trank zwar auch viel, aber sehr schnell. Eigentlich merkte man kaum, dass da nun eine Person mehr war!
Mein Mann hatte ein paar Wochen Urlaub aufgespart. Der Große hin nun verständlicherweise sehr an ihm und so waren wir in zwei Zweier-Teams aufgeteilt. Mich ignorierte der Große die ersten Tage komplett, das tat mir schon sehr weh, aber ich konnte es auch verstehen. Er reagierte zum Glück aber sehr positiv auf das Baby und bald hatte sich alles normalisiert. Das Söhnchen bekam es dann mit den Koliken zu tun und machte sich dann doch immer mehr bemerkbar. Doch ich nahm ihn einfach viel ins Tragetuch, das beruhigte ihn und ich schaffte so den Alltag mit Kleinkind.
Mein Fazit?
Beide Schwangerschaften waren, trotz jeweils anstrengender Lebensphase schön und ich habe sie genossen. Die Geburten hätten nicht unterschiedlicher sein können und haben meine Gefühlswelt beide ganz schön aufgemischt.
Ich hatte lange an dem Kaiserschnitt zu knabbern, doch inzwischen bin ich einfach nur froh und dankbar, dass ich zwei gesunde, wundervolle Söhne habe, um die ich mir glücklicherweise in Schwangerschaft und während der Geburten nie Sorgen machen musste!
Ich freue mich auf eine evtl. 3. Schwangerschaft. Nur die Übelkeit brauche ich das nächste Mal bitte nicht mehr, davon hatte ich nun wirklich genug.
So, auch wenn ich natürlich nicht mehr gewinnen kann, möchte ich dennoch die Sponsoren dieser Wochenaufgabe gerne noch nennen: Nuby Produkte hatten wir selber viel, ich kann sie wirklich empfehlen. Bei Babystrauss gibt es sehr süße Geschenke zur Geburt und Taufe und auf die Spielwelt hätte ich meine Lose gesetzt, wenn ich nur rechtzeitig gewesen wäre.
Nächste, nein, diese Woche, geht es um Bücher. Wir sind hier alle Leseratten und ich freu mich schon drauf, den Artikel zu schreiben. Ich werde in den nächsten Tagen noch Fotos unserer momentanen Lieblings-Bilderbücher machen und mich dann - rechtzeitig! - an Aufgabe 3 setzen!
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sandra (Sonntag, 22 Januar 2012 21:00)
Sehr schöner Bericht. Ich habe meinen ältesten sohn im grundstudium bekommen und kenne die schwierigkeiten und bedenken. geaschafft haben wir es dennoch gemeinsam und nun ist unser 5.kind unterwegs.
Kerstin (Montag, 23 Januar 2012 15:18)
Eine schöne Idee mit der Gegenüberstellung und dem Vergleich der Schwangerschaften.
Beim Thema Campingplatz und Windelnwechseln habe ich mich an die zweite Schwangerschaft erinnern müssen, da ging es mir in den ersten Wochen genauso.
Liebe Grüße
Kerstin
(ich weiß nicht, ob du es gesehen hast, ich habe noch bis 23:59 Uhr verlängert, weil es im Grunde mein Fehler war und ich den Einsendeschluss von Woche 1 zu Woche 2 geändert habe ohne darauf einzugehen - somit landest du auch für Woche 2 noch im Lostopf)